Was ist Badminton und woher kommt der Name?

Badminton nennt sich die Wettkampfform des Federballspiels. Es wird nach dem Ort, wo es zum ersten Mal nach festen Regeln ausgetragen wurde, benannt.

Die wichtigsten Regeln

Das Spielfeld

Sorry, Druckfehler! Auf der linken Seite wird mit der Klammer die Breite des Doppelfeldes angezeigt - es sollte daher statt 5,18 m lauten: 6,10 m
 

 Das Spielfeld ist 13,40 Meter lang und 6,10 Meter breit (im Einzel 5,18 Meter). Das Netz mit einer Breite von 76 Zentimetern teilt das Feld in zwei gleich große Hälften. Es ist so gespannt, dass sich die Oberkante in der Mitte 1,52 Meter und an den Pfosten 1,55 Meter über dem Boden befindet. Beim Einzel ist die hintere Begrenzungslinie gleichzeitig die Aufschlaglinie, beim Doppel befindet sich die Aufschlaglinie 76 Zentimeter vor der Grundlinie. Der hintere Teil eines Feldes wird in linkes und rechtes Aufschlagfeld geteilt. Die vier Zentimeter breiten Linien zählen zum Spielfeld.

 

Der Ball
ist ca. 4,7 bis 5,5g schwer, es gibt Naturfederbälle aus 14–16 Gänse–oder Entenfedern (für Fortgeschrittene, Wettkämpfer) sowie kostengünstige Nylonbälle (für Training bzw. Anfänger). 

Die Bälle werden in unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen angeboten, die Kennzeichnung erfolgt durch Farbring am Kork (grün=langsam, blau=mittel, rot=schnell - rot nur für Outdoor geeignet).
 

Das Spiel
(1) Punkterwerb: Bei der Rallypoint-Zählweise wird für jeden Ballwechsel („Rally“) ein Punkt vergeben.

(2) Aufschlagrecht: Als Aufschläger erhält man beim Gewinn des Ballwechsels einen Punkt, als Rückschläger einen Punkt und das Aufschlagrecht für den nächsten Ballwechsel. Es schlägt also stets die Seite auf, die den vorhergegangenen Ballwechsel gewonnen hat.

(3) Stellung im Einzel (wie bisher bei der traditionellen Zählweise): Bei geradem eigenen Punktestand erfolgt Aufschlag von rechts, bei ungeradem von links. Das erste Aufschlagrecht wird ausgelost.

(4) Satzende normal: Gespielt wird auf zwei Gewinnsätze bis 21 Punkte pro Satz, wobei am Satzende ein Vorsprung von mindestens zwei Punkten erreicht sein muss.
Gilt für alle Disziplinen, also auch für Dameneinzel.

(5) Satzende verlängert: Da bei 21:20 der Satz nicht zu Ende ist, wird solange weiter gespielt, bis eine Partei zwei Punkte Vorsprung hat – maximal allerdings bis 30 Punkte. Bei 29:29 führt der nächste Punkt zum Satzgewinn.
Knappstes Satzergebnis ist also 30:29.

(6) Seitenwechsel dritter Satz: In einem dritten Satz sind beim erstmaligen Erreichen des Punktestandes 11 die Spielfeldseiten zu wechseln.

(7) Pausenregelung: Erreicht in einem Satz die führende Partei 11 Punkte, so gibt es eine Pause von einer (1) Minute. Zwischen zwei Sätzen (erstem zu zweiten, bzw. zweitem zu dritten) gibt es eine Pause von jeweils zwei (2) Minuten. In diesen Pausen darf das Spielfeld und die Umgebung des Spielfeldes verlassen werden.

Die 5-Minuten-Pause vor dem dritten Satz entfällt. Regel 16.2 und 16.5.2.

(8) Coachen: Während der Ballwechsel ist Coachen nicht erlaubt.

Diese neue Regelung bedeutet, es darf also nicht nur - wie bisher - in den Ein- bzw. Zwei-Minuten-Pausen gecoacht werden, auch zwischen den Ballwechseln ist durch die hinter dem Feld auf einem Stuhl sitzenden Coaches ein Hereinrufen von Ratschlägen erlaubt. Die Ausführungsdetails für den Spielbetrieb im DBV müssen allerdings noch festgelegt werden. Regel 16.5.1.

 

Regelungen für die Aufschlagsituation in den Doppeldisziplinen:
(9) Reihenfolge der Aufschlagenden: Das Aufschlagrecht wechselt in folgender Reihenfolge zwischen den Spielern

- Erster Aufschläger bei null beide (beginnt im rechten Aufschlagfeld)
- Partner des ersten Rückschlägers
- Partner des ersten Aufschlägers
- Erster Rückschläger
- Erster Aufschläger usw.

Diese Reihenfolge müssen sich die Spieler merken, sie bleibt während des ganzen Satzes unverändert. Regel 11.4.

(10) Punktgewinn Aufschläger: Gewinnt die aufschlagende Partei den Ballwechsel, so schlägt der Aufschläger weiter auf. Er wechselt in das andere Aufschlagfeld und schlägt auf den Partner des ersten Rückschlägers auf.

Bei mehreren Punktgewinnen wechselt er also immer zwischen dem rechten und linken Aufschlagfeld wie bei der traditionellen Zählweise. Regel 11.3.1. Wichtig zu merken: Der Punktgewinn nach eigenem Aufschlag ist die einzige Situation nach der es zum Positionswechsel der Partner kommt. Regel 11.1.5.

(11) Punktgewinn Rückschläger:
a) Gewinnt die rückschlagende Partei den Ballwechsel, so erhält sie Punkt und Aufschlagrecht.
Achtung:
b) Die Positionen werden weder auf der Verliererseite noch auf der Gewinnerseite gewechselt.

(12) Position: Das Aufschlagfeld aus dem nach Aufschlagwechsel – von jenem Spieler der nach (9) dran ist - aufgeschlagen wird, ergibt sich aus der Stellung, in der die Spieler zuletzt standen. Ein Wechsel der Positionen findet trotz des Punktgewinns nicht statt, da dieser nur nach Punktgewinn bei eigenem Aufschlag erfolgt.
Die Spieler müssen sich zum Einnehmen ihrer Positionen also jeweils (nur) merken, wo sie zuletzt standen und nicht mehr – wie bei der traditionellen Zählweise -, wo sie bei null beide gestanden haben.
Die aus der traditionellen Zählweise vertrauten Positionierung, wer bei null beide rechts stand, steht bei eigenem geradem Punktestand rechts, gibt es nicht mehr. Es gibt auch keinen „zweiten Aufschlag“ mehr.
 

Anmerkung: Die geplante Regeländerung "5X7" sowie deren Probegalopp wurde im Sommer 2002 beim IBF-Meeting in China abgelehnt, stattdessen Rückkehr zu "3x15" ab 1.8.2002, dabei leichte Änderung der tradionellen Zählweise: Auch der Mixedbewerb wird bis 11 Punkte gezählt (bisher 15 Punkte).

Vor Spielbeginn wird um den Aufschlag oder Seitenwahl gelost. Der Gewinner der Wahl kann sich für den Aufschlag, die Seite oder den Nicht-Aufschlag entscheiden. Der Verlierer hat dann die Wahl unter den verbleibenden Möglichkeiten. Die folgenden Sätze werden immer durch den Gewinner des Satzes eröffnet.


Doppel und Mixed (Ergänzung)
Gegenüber dem Einzel bestehen folgende Abweichungen:
1. Andere Spiel– und Aufschlagfeld–Begrenzungen (Ball muss vor der hinteren Aufschlaglinie im Feld landen). 



Fehler
1. Wenn gegen die Regel für die Ausführung des Aufschlages verstoßen wurde
2. Wenn der Ball während des Spiels Kleidung oder Körper eines Spielers berührt
3. Wenn ein Spieler das Netz berührt (solange der Ball im Spiel ist) oder der Schläger vor dem Balltreffpunkt über/unter das Netz in das gegnerische Feld geführt wird oder der Spieler selbst in das gegnerische Feld oder den Luftraum über dem gegnerischen Feld eindringt. Wird der Ball auf der eigenen Seite geschlagen (Schmetterball) und schwingt der Schläger danach durch den Luftraum über dem gegnerischen Feld, so ist dies kein Fehler
4. Wenn der Ball zweimal getroffen wird
5. Wenn der Ball in das Netz oder darunter durch geschlagen wird
6. Wenn der Ball den Spielfeldboden berührt
7. Wenn der Ball während des Spieles die Decke berührt (Deckenberührung beim Aufschlag je nach Hallenhöhe Fehler oder Wiederholung)
8. Wenn der Ball außerhalb des Spielfeldes zu Boden fällt (Linien gehören noch zum Spielfeld)
9. Wenn im Doppel ein Spieler den Aufschlag annimmt, den sein Partner hätte annehmen müssen. Ein Ball, der die Netzkante berührt, befindet sich weiter im Spiel, wenn er dabei das Netz überquert.

 

Fachbegriffe für Badmintonschläge

Clear: Der Ball fliegt in einer hohen Flugbahn bis an die gegnerische Grundlinie.
Drop: Der Ball fällt kurz hinter dem Netz mehr oder weniger steil herunter.
Drive: Der Ball fliegt etwa in Netzkantenhöhe mehr oder weniger weit waagrecht.
Smash: Harter abwärts gerichteter Schmetterball mit maximaler Beschleunigung.
Swip: Der Ball fliegt vom Netzbereich in einer flachen Flugbahn (knapp über der Reichweite des Gegners) in das gegnerische Hinterfeld.
Longline: Parallel zur Seitenlinie.
Cross: Diagonal zur Seitenlinie.

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Die kompletten Regeln (Quelle: BADMINTON.DE / Stand 23.05.2006) können als PDF heruntergeladen oder geöffnet werden: Regeln
Zu den Regeln gibt es auch eine Kurzform mit Beispielen (ebenfalls vom 23.05.2006): Kurzform
Hinweis: Die Dokumente können mit installiertem Adobe Acrobat Reader (Plugin) angezeigt werden.

Weiterhin gibt es auch ein kleines Demo-Programm (läuft unter Windows), mit welchem sehr schön deutlich wird, wie die neuen Regeln umzusetzen sind. Download als ZIP-Datei... bitte mit Winzip entpacken nach *.EXE und die Datei "rallypoint.exe" ausführen.
 

 

M.Latz  19.08.2006